Die große Leere

Cover von Die große Leere
Cover von Die große Leere
© Edition Moderne / Léa Murawiec

Die große LeerevonLéa Murawiec

Übersetzung: Christoph Schuler

Edition Moderne

Leseprobe

Wer vergessen wird, stirbt. So einfach und unerbittlich ist das Gesetz, das die Metropole beherrscht, in der Manel Naher lebt. Die idealistische Manel verweigert sich diesem Spiel und begnügt sich mit dem lebensnotwendigen Minimum an „Präsenz“ ihres Namens. Sie hat jedoch ein Problem: Eine populäre Popsängerin, die ebenfalls Manel Naher heißt, monopolisiert die gesamte Aufmerksamkeit für den gemeinsamen Namen. Deshalb wird die Protagonistin schwächer und schwächer. „Die große Leere“ bringt mit satirischem Biss und schwarzem Humor ein hochaktuelles Thema auf den Punkt: Die lebensbedrohliche Aufmerksamkeitsökonomie ist eine originelle Metapher für die sozialen Medien und unsere Sucht nach Klicks und Likes. Léa Murawiec erzählt Manel Nahers Drama mit Schwung und Tempo in Zeichnungen, die die Anatomie ihrer Figuren und die Perspektiven der Straßenschluchten ausreizen. Die Farbpalette aus Blau, Rot und Dunkelblau verleiht dem Irrsinn der Geschichte eine melancholische Grundierung. „Die große Leere“ ist das beeindruckende Debüt eines großen Talents.