Fungirl
Dieses Fungirl will man ganz bestimmt nicht als Freundin haben! Zum Candle-Light-Dinner mit einem befreundeten Paar bringt sie irgendeinen Obdachlosen aus dem Park mit und sprengt damit den Abend. Und wenn die Mitbewohnerin Sex hat, platzt sie rein und gibt Kommentare zu den Vorlieben. Elizabeth Pich zeichnet ihre plakativen, kurzen Strips über eine junge Frau in einer WG mit einem Humor, der Unbehagen verbreitet und zugleich schallend lachen lässt. Das Besondere: Elizabeth Pich zitiert Comicgeschichte (und Kunstgeschichte) – zum Beispiel die amerikanischen Sonntagszeitungs-Strips mit ihrem Witz und den knallbunten Farben oder die „Peanuts“. Zugleich ist „Fungirl“ sehr heutig im Stil der jungen Comic-Avantgarde gezeichnet. Auch die Themen sind heutig: Fungirl und ihre Freund*innen verzweifeln daran, dass sie nicht gut genug in ihrem Job performen oder dass dann doch wieder der männliche Kollege befördert wird. Fungirl ist stark, weil sie ganz sie selbst ist, einen Riesenspaß dabei hat und sich kein bisschen darum schert, was andere von ihr denken – einfach eine schreckliche, furchtbar großartige Frau.