Marius Schmidt
Marius Schmidt wurde 1983 in Braunschweig geboren, ist im Hamburger Umland aufgewachsen und lebt seit 2002 in Berlin. Er studierte Bildende Kunst an der UDK Berlin. Seither schreibt und produziert er Geschichten, die Bilder und Texte miteinander zu neuen Erzählformaten kombinieren. Von 2006 – 2012 war er Mitherausgeber des Literatur- und Kunstmagazins „Pascal Richter“. Danach veröffentlichte er einen Bildband über paranoide Bäume und illustrierte die Abenteuer eines arbeitslosen Shrimps. Als Künstler wurde Marius Schmidt mit verschiedenen Stipendien, unter anderem der Stiftung Kunstfonds und des Berliner Senats ausgezeichnet. Als Autor erhielt er 2020 den Schweizer Literaturpreis „Textstreich“ für seinen Kurzgeschichtenzyklus „Zählen Sie bis Null“. 2021 erhielt er das Berliner Recherchestipendium für Literatur.
Zurzeit arbeitet er an einem Comic über die direkte Nachkriegszeit in der Lübecker Bucht. Dabei spielen vor allem zwei historische Gegebenheiten eine Rolle: Die Versenkung der „Cap Arcona“ mit ca. 7.000 KZ-Häftlingen in den letzten Kriegstagen und die Situation der Geflüchteten nach Kriegsende in den Urlaubsorten. Durch die große Anzahl an Opfern, die erst nach und nach an die umliegenden Strände gespült werden, bleibt der Tod und die grauenhaften Erfahrungen des Krieges bis in die 50er Jahre in der Region präsent, während gleichzeitig wieder Badeurlauber an die Küsten strömen.