United Queerdom
„United Queerdom“ ist eigensinnig, bunt und persönlich – Kate Charlesworth zeichnet ein Panorama der Vorreiter*innen eines selbstbestimmten queeren Lebens und erzählt ganz nebenbei auch ihre eigene lesbische Coming-Out-Geschichte. Als sie 1950 geboren wurde, war Liebe zwischen Männern strafbar und bei der BBC war das Wort „Homosexualität“ nicht ein einziges Mal über den Äther gegangen. Nicht gerade die besten Voraussetzungen, um eine gesunde lesbische Identität auszubilden. Kate Charlesworth hat das geschafft. Ihre queeren Vorbilder montiert sie mit ihrem Leben und der Geschichte der Kämpfer*innen für Gleichberechtigung zu einem Feuerwerk der Popkultur des 20. Jahrhunderts. Eine der berührendsten und zugleich lustigsten Szenen ist, als sie zusammen mit ihrer besten Freundin Kate zum ersten Mal einen Lesben-Club besucht. Die unterschiedlichen Erzählstränge zeichnet Charlesworth in verschiedenen Stilen, so dass man bei diesem vielschichtigem Empowerment-Comic nicht den Überblick verliert. Neben Glamour und Humor geht es auch um politische Kämpfe für Gleichberechtigung. Etwa als die queere Community mit Massenprotesten gegen ein Gesetz von Margaret Thatcher vorgeht, das Menschen verbietet, zum Beispiel in Schulen von Homosexualität zu sprechen. Eine Geschlossenheit, die auch heute wieder wichtig geworden ist.