Heroes
„Heroes“ ist Inio Asanos bizarrster und persönlichster Manga. Der Inhalt ist rasch umrissen: Eine Gruppe merkwürdiger Helden macht sich auf, um die Dunkelheit zu besiegen, das Chaos zu bannen und den Frieden zurückzubringen. Soweit klingt das nach einem typischen Manga-Fantasy-Epos, doch bereits nach dem ersten Kapitel nimmt „Heroes“ eine unerwartete Wendung: Statt vorwärtszudrängen, dreht sich die Handlung im Kreis, in jedem Kapitel wiederholen sich Ereignisse, Helden sterben, neue Heldinnen stoßen zur kleinen Truppe. Raffiniert spielt Asano mit Versatzstücken aus Manga, Fantasy und Games, doch fügt er sie auf verblüffende und witzige Weise zusammen. Letztlich geht es in „Heroes“ um die Macht der Dunkelheit, um die Auseinandersetzung mit Depressionen, um die Frage nach Gut und Böse, um Vertrauen und Enttäuschungen, Offenheit und Heuchelei, Scheitern und Erfolg. Das gelingt Asano in dieser kurzen Geschichte auf eine bitterkomische Weise. Auch der Kontrast zwischen der düster grundierten Handlung und den hübschen und süßen Zeichnungen trägt Einiges zum Spaß bei.