Das Judenbild im Comic
Samstag, 01.06.2024
12:00 UhrOrt: Kollegienhaus, KH 1.013
Website der Gesellschaft für Comicforschung
mit Salon-Ticket Eintritt frei!
Vortrag von Dietrich Grünewald (Reiskirchen)
Zur Markierung entsprechender Rollen hat die Bildgeschichte, analog dem Theater und der Bildenden Kunst und insbesondere der Karikatur, Stereotypen entwickelt, die mittels spezifi-scher visueller Merkmale den Betrachtenden den gemeinten Typus signalhaft im „Erkennungskostüm“ vorstellt. Zum einen durch die jeweilige Bestätigung im Kontext der Erzählung, vor allem aber durch die ständige Wiederholung und den Gebrauch des Stereotyps als Muster in zahlreichen Werken wird allgemein verständlich, welche Rolle hier „gespielt“ wird. Allerdings mischen sich auch Vorurteile (positive wie negative), vereinfachte Klischees, gezielte Beleidigung und Herabsetzung mit „neutralen“ Darstellungen. So ist die Kennzeichnung einer Figur als „Jude“ in Comics hoch problematisch, basiert das bekannte und wiedererkennbare Stereotyp doch auf gezielt konstruierter Herabsetzung, ist aus antisemitischer Haltung und für antisemitische Hetze geschaffen und transportiert über Jahrhunderte diese negative Charakterisierung. Das wirkt auch dann mit, wenn der Inhalt des Erzählten gar nicht auf antisemitische Hetze zielt. Anhand ausgewählter Beispiele soll diese Problematik aufgezeigt werden.
Moderation: Clemens Heydenreich
Präsentiert von der Gesellschaft für Comicforschung (ComFor e. V.)